Cannabis: Eine Risikobewertung unter Berücksichtigung der individuellen Vulnerabilität

Obwohl der Cannabiskonsum in bestimmten Kontexten legalisiert wurde, bleibt er mit signifikanten Risiken behaftet. Die Reaktion eines Individuums auf die pharmakologischen Wirkstoffe von Cannabis ist durch eine hohe interindividuelle Variabilität gekennzeichnet und schwer zu antizipieren. Diese Variabilität wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter die individuelle neurobiologische Sensitivität, die aktuelle affektive Disposition, die Applikationsform, der somatische Gesundheitszustand, der Polytoxikomanie und die Konsumhistorie. Die Intensität und Dauer der Effekte korrelieren signifikant mit der aufgenommenen Dosis der Cannabinoide.

Akute Effekte (innerhalb von Stunden bis Tagen)

Der Konsum von Cannabis kann akute unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) hervorrufen, darunter:

  • Angstzustände und Panikattacken
  • Desorientierung
  • Beeinträchtigung der psychomotorischen Leistungsfähigkeit
  • Amnesie
  • Dysphorie
  • Tachykardie
  • Nausea und Vertigo
  • Halluzinationen

Chronische Effekte (Langzeitkonsum)

Bei chronischem Konsum besteht die Gefahr der Entwicklung psychischer Störungen, insbesondere affektiver Störungen und Psychosen. Personen mit präexistierenden psychischen Erkrankungen oder einer genetischen Prädisposition für diese Erkrankungen sind besonders gefährdet. Des Weiteren besteht das Risiko der Entwicklung einer Substanzgebrauchsstörung (Sucht).

Besondere Vulnerabilität von Adoleszenten

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 25. Lebensjahr weisen aufgrund der laufenden Gehirnreifung eine erhöhte Vulnerabilität gegenüber den psychischen, physischen und sozialen Konsequenzen sowohl des akuten als auch des chronischen Cannabiskonsums auf. Insbesondere Tetrahydrocannabinol (THC) kann die neurokognitive Entwicklung beeinträchtigen.

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